Zielsicher zum eigenen Online-Shop

Online-Shops und -Marktplätze sind aus unserer heutigen Zeit kaum wegzudenken. Sie ermöglichen nicht nur das bequeme Shopping-Erlebnis von zu Hause aus, sondern werden mittlerweile auch gern als Vergleichsportale genutzt. Ein eigener Online-Shop ist also durchaus ein vielversprechendes und zunehmend beliebtes Geschäftsmodell. Doch was gilt es hier zu beachten und worauf kommt es wirklich an?

Die ersten Schritte zur Umsetzung der eigenen Geschäftsidee

Die Entscheidung für den Schritt in die Selbstständigkeit bzw. den Aufbau eines Online-Shops sollte gut durchdacht sein. Das richtige Konzept ist hierbei letztlich erfolgsentscheidend. Unter anderem sollten konkrete Ziele und Strategien definiert sein. Darüber hinaus sind Kenntnisse über den Markt und über die konkrete Zielgruppe unabdingbar. Viele Gründerinnen und Grüner nutzen Tools wie etwa die SWOT-Analyse, um vorab Chancen, Risiken, Stärken und Schwächen der eigenen Geschäftsidee zu enttarnen. Hierbei werden außerdem weitere Marktteilnehmer – die „Konkurrenz“ – und die konkreteren Marktbedingungen erhoben. Die Ergebnisse und Überlegungen solcher Analysen können und sollten dann im Businessplan festgehalten werden.

Der Businessplan: Ein wichtiger Schritt für den Aufbau eines Online-Shops

Ein gut ausgearbeiteter Businessplan kann an einigen Stellen auf dem Weg zum Erfolg von großer Bedeutung sein. Er dient schließlich nicht nur zur eigenen Planung, sondern kann auch bei Banken und/ oder Investoren vorgelegt werden, um – vor allem in der Anfangsphase – finanzielle Unterstützung zu erhalten. Empfehlenswert ist in diesem Zusammenhang immer auch die Teilnahme an relevanten Gründer-Events und -Workshops, wobei häufig wichtige Tipps und Informationen zum Gelingen der eigenen Idee bereitgestellt werden und bereichernde Kontakte geknüpft werden können.

Gerade bei der Gründung eines Online-Shops ist die immense Anzahl schon bestehender, erfolgreicher Konzepte und Konkurrenten zu bedenken, weshalb ein wirklich fundiert ausgearbeiteter Businessplan außerordentlich wichtig und in den meisten Fällen entscheidend ist. Relevant ist hier im Besonderen eine möglichst zuverlässige Zeitplanung für den Return on invest (ROI), welcher je nach Umfang des Vorhabens durchaus mehrere Jahre dauern kann, jedoch als Grundlage für zu erwartenden Kapitalbedarf herangezogen wird. Banken bzw. vor allem Investoren fokussieren sich auf diesen Wert, um festzustellen, ob eine Investition ihres Vermögens sinnvoll und vielversprechend ist – hier gilt es also zu überzeugen.

Rechtliche Sicherheit gewinnen durch individuelle Beratung

Sowohl der Weg in die Selbstständigkeit als auch speziell der Aufbau eines Online-Shops sind mit einigen rechtlichen Fallstricken verbunden, die es zu überwinden gilt. Daher ist es immer auch empfehlenswert, rechtliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Ein anhaltend aktuelles Beispiel ist die Erstellung des Impressums auf der zugehörigen Shop-Webseite. Wird dieses nicht korrekt und nach gesetzlichen Vorgaben angegeben, kann schnell eine Abmahnung in Verbindung mit teilweise immensen finanziellen Strafen drohen.

Ein weiterer Aspekt ist die Kommunikation und Gestaltung der AGB. Die AGB bilden die Grundlage für die Kundenbeziehungen. Allerdings bestehen auch hier einige konkrete Vorgaben: Nicht alles, was in den AGB aufgeführt wird, hat in dieser Form auch Gültigkeit.

Grundsätzlich gilt für den Handel im Internet außerdem das 14-tägige Rückgaberecht. Auch hier gibt es einige Fallstricke zu beachten, die aufsummiert letztlich erfolgsentscheidend sein können. Bestehende Verpflichtungen und Gesetze sind also zwingend zu berücksichtigen und es empfiehlt sich dringend, hier auf eine fundierte Beratung zu setzen.

Das Shopsystem: Baukastenlösung oder Profisystem

Für Shopsysteme gibt es zwei tragende Möglichkeiten: die Baukastenlösung oder auch das Profisystem. Der Vorteil des Baukastenprinzips ist die einfache Nutzungsmöglichkeit. Hierfür sind keine umfangreichen Programmierkenntnisse notwendig, ein funktionierender Webshop ist recht schnell und unkompliziert realisierbar. Dazu stellt der jeweilige Anbieter verschiedene Tools und Optionen zur Verfügung, woraus dann der eigene Shop nach persönlichem Bedarf „zusammengebaut“ werden kann. Für kleine Projekte beziehungsweise als Einstieg ist diese Lösung ideal, soll jedoch ein umfangreicherer Online-Shop realisiert werden (die Grenze kann bei etwa 30.000 Euro Umsatz gezogen werden), so ist die Leistungsfähigkeit der Baukastenmodelle schnell erreicht und eine professionelle Lösung notwendig. Hier werden in der Regel wesentlich mehr individuelle Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet, gleichzeitig erfordert die Erstellung aber meist auch professionelle Unterstützung.

Für beide Kategorien von Shopsystemen existieren wirklich tolle Angebote und Möglichkeiten, deren spezifischen Eigenschaften vorab ausgiebig verglichen und mit den eigenen Vorstellungen in Einklang gebracht werden sollten, um bereits einen soliden Grundstein für den eigenen Online-Shop zu legen.

Die Auswahl der Zahlungsmöglichkeiten

Online-Shops bieten in der Regel ausgewählte Zahlungsmöglichkeiten an. Das Angebot ist hier mittlerweile sehr groß, jedoch unterscheiden sich verschiedene Optionen insbesondere durch ihre Sicherheit, Kosten und durch die Akzeptanz seitens der Online-Kunden. Mit einem Marktanteil von 30 Prozent erfreute sich noch 2020 der Rechnungskauf einer großen Beliebtheit, auch PayPal wurde mit 25 Prozent häufig genutzt. Der Rechnungskauf birgt ein Risiko eher für den Anbieter als für den Kunden, da die Ware erst bezahlt werden muss, nachdem sie der Kunde erhalten hat. Demgegenüber steht das Modell „Vorkasse“, wobei der Kunde bezahlt, bevor die Ware an ihn ausgeliefert wird – dieses Modell erfreut sich genau aus diesem Grund aber auch deutlich weniger Akzeptanz seitens der Kunden.

Zahlungsanbieter wie Paypal oder Klarna können mittlerweile als erfolgreiche Alternative zum Rechnungskauf angesehen werden. Zum einen bieten sie Kunden einen Käuferschutz an, der bei Nichterhalt oder sonstigen Problemen mit der Ware in Anspruch genommen werden kann. Zum anderen bieten Sie bspw. die Möglichkeit, eines für beide Seiten angenehmeren und mehr oder weniger automatisierten Rechnungskaufs, etwa indem der Rechnungsbetrag zunächst von Klarna vorgestreckt und dann vom Kunden flexibel in Teilen oder vollständig abgezahlt wird. Dieser Vorgang findet unabhängig vom Shop – zwischen Zahlungsdienstleister und Kunden – statt, sofern innerhalb der ersten 14 Tage kein Widerruf stattgefunden hat. Für größere Beträge sind außerdem Ratenzahlungen möglich, was eine unkomplizierte Abwicklung deutlich erleichtert.

Webseiten-Design und Marketing

Gerade in der heutigen Zeit ist ein ansprechender Online-Auftritt wichtiger als je zuvor. Die meisten Kundinnen und Kunden entscheiden nach dem ersten Eindruck, ob sie eine Webseite als ansprechend und in der Folge vertrauenswürdig empfinden. Während sich Vertrauenswürdigkeit bspw. auch über möglichst viele positive Kundenbewertungen sichtbar machen lässt, ist der erste Eindruck – die Frage, ob ein Besucher auf der Seite bleiben und genauer hinsehen möchte – meist in den ersten Sekunden beantwortet. Das reine Erscheinungsbild ist also sehr wichtig und Budget in ein ansprechendes Webseiten-Design gut investiert.

Gründer mit ausreichend Startkapital sollten zudem über moderne Marketingmöglichkeiten nachdenken. Vor allem das Influencer-Marketing ermöglicht regelmäßig immense Erfolge und steigert die Reichweite von Produkten, Shops oder auch Dienstleistungen in kürzester Zeit um ein Vielfaches – ist jedoch häufig auch mit höheren Kosten verbunden. Alternativ lohnt sich ein eigener Account auf Sozialen Netzwerken oder klassisches Online-Marketing durch bspw. Werbekampagnen und -Anzeigen.

Fazit:

Der Aufbau eines Online-Shops ist eine vielversprechende Chance für den Weg in die Selbstständigkeit, ein gelungener Einstieg ist mit dem passenden Shopsystem leicht realisierbar. Eine umfassende Beratung ist im Vorfeld ist jedoch immer lohnenswert, da gerade in rechtlichen oder auch steuerlichen Fragen einige wesentliche Dinge zu beachten sind. Auch die große Konkurrenz ist ein wesentlicher Faktor, den es unbedingt zu beachten gilt – Gründer in dieser Branche sollten sich also unbedingt fundierte Marktkenntnisse aneignen und ein gründlich ausgearbeitetes Konzept – einen ausführlichen Business-Plan – parat haben, auf um Banken, Investoren oder sonstige Unterstützung setzen zu können.

 

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