Networking – der Aufbau und die Pflege von wichtigen Kontakten
Diese Person stehen zueinander in einer Beziehung und kooperieren miteinander, unterstützen sich beruflich und privat und helfen sich, ohne dass dabei ein Nutzen für Dritte vorhanden ist. Unterschieden wird dabei zwischen einem Kontakt und einer Beziehung. Während eine Beziehung auch eine Interaktion nach sich führt, ist ein Kontakt schon zustande gekommen, wenn zum Beispiel nur die Telefonnummern ausgetauscht wurden.
Was ist Networking?
Der Begriff Networking stammt vom englischen Wort „Network“, auf Deutsch Netzwerk. Ein Netzwerk kann zum Beispiel auch ein Computer Netzwerk sein, wenn wir in diesem Ratgeber von Netzwerken oder Networking sprechen, ist damit allerdings ein berufliches oder privates Netzwerk gemeint und die Kontaktaufnahme dazu. Insbesondere bei einem Startup ist Networking (Netzwerken) unverzichtbar.
Denn das Knüpfen von Kontakten hat einen hohen Wert, nicht nur während der Phase der Unternehmensgründung. Sinn des Networking ist es, Beziehungen (das umgangssprachliche Vitamin B) zu erhalten und zu nutzen. Denn so schaffst du dir einen Wettbewerbsvorteil, da du zum Beispiel bessere Möglichkeiten hast, neue Kunden und Geschäftspartner zu gewinnen.
Ein wichtiges Standbein des Networkings ist zum Beispiel auch, sich gegenseitig zu unterstützen, dabei aber auch die wirtschaftlichen Aspekte nicht außer Acht zu lassen. Netzwerken ist daher ein sehr gutes Mittel, mit Kooperationen seine unternehmerischen Chancen deutlich zu verbessern. Durch Networking kannst du Kontakte und Beziehungen aufbauen und gleichzeitig auch das erforderliche Vertrauen schaffen, um so später aus diesem Kontakt eine Geschäftsbeziehung entstehen zu lassen.
Warum Networking so wichtig ist
Wohl jeder kennt den Spruch vom „Vitamin B“ – gemeint ist: Kontakte, Beziehungen und Bekanntschaften zu knüpfen. Zwar kostet Networking Zeit, die Kontakte müssen schließlich auch später gepflegt werden, dennoch ist Networking heutzutage unverzichtbar. Bei einem neu gegründeten Unternehmen ist Networking sogar das A und O. Denn dann geht es dabei um den Aufbau sowie die Aufrechterhaltung von beruflichen Kontakten.
Im Unterschied zu den privaten Kontakten, bei denen es um private und gemeinsame Interessen geht, ist das berufliche Networking deutlich zielorientierter. Zwar werden auch hier gemeinschaftliche Interessen nicht ausgeschlossen, allerdings steht der berufliche Vorteil im Vordergrund. Vorteile müssen dabei nicht aus dem direkten Kontakt entstehen, sondern ein Netzwerk funktioniert so, dass durch direkte Kontakte auch Kontakte über zweite oder dritte Person geschaffen werden, sodass die Kontakt-Empfehlung noch wertvoller ist.
Dabei dienen Kontakte auch als Multiplikatoren und vergrößern so deine Reichweite. In kurzer Zeit kannst du noch schneller Kontakte aufnehmen, musst allerdings diese Kontakte auch regelmäßig pflegen. Denn aus dem Netzwerk kannst du nur dann einen Nutzen ziehen, wenn du dich darum später auch aktiv kümmerst. Dafür ist die Qualität deiner Kontakte entscheidend.
Ein Netzwerk kann nur dann effektiv sein, wenn es qualitativ wertvolle Kontakte enthält. Daher ist dein Ziel nicht, so viel Kontakte wie möglich zu finden, sondern vielmehr deine Kontakte mit Bedacht auszuwählen. Denn du musst nicht alle Leute kennen, sondern nur die Wichtigen.
10 Vorteile, die für Networking sprechen
Es gibt verschiedene Gründe, die belegen, wie wichtig Networking sind. Wir haben einmal die zehn wichtigsten Vorteile für dich zusammengestellt:
- Neue Kunden gewinnen: Du kannst ein Netzwerk sehr gut dafür verwenden, um dich als Experte zu präsentieren. So wirst du weiterempfohlen und wirst wahrgenommen. Networking ist daher für Existenzgründer sehr wertvoll.
- Fragen klären: Wenn du einmal Fragen hast, kannst du diese zunächst an deine Kontakte stellen. Denn so wirst du aus erster Hand beraten.
- Gemeinsamkeit: Gerade als Einzelunternehmen oder Freelancer wirst du vermutlich schnell feststellen, dass deine Selbstständigkeit einsam ist. Nicht nur dann, wenn du einen hohen Wert auf soziale Kontakte legst, ist ein Netzwerk eine gute Möglichkeit, um auch einmal gemeinsam arbeiten zu können.
- Selbstbewusstsein: Mit jedem brauchbaren Gespräch wächst auch dein Selbstbewusstsein. Dieses wird dir dann auch in anderen Geschäftsbereichen später zugutekommen.
- Weiterbildung: Networking ist eine gute Möglichkeit, um weitere Tipps für deine Selbstständigkeit zu erhalten. Damit sind sie gleichzeitig auch eine gute Weiterbildung für dich.
- Neue Projekte: Du kannst durch ein gut aufgebautes Netzwerk neue Projekte entstehen lassen. Nutze zum Beispiel den Austausch, um auch mögliche Kooperationen zu finden.
- Spaß: Wenn du beim Netzwerken aktiv bist, wirst du feststellen, dass dies auch jede Menge Spaß mit sich bringt. Denn schließlich erhältst du so Kontakt zu vollkommen unterschiedlichen Menschen. Natürlich ist dies auch vom Anlass und vom Umfeld abhängig.
- Problemlösung: Wenn du einmal nicht weiterkommst, findest du unter deinen Kontakten meistens gleichgesinnte Personen, die dir auch bei Problemlösungen helfen können, weil sie ähnliche Erfahrungen bereits gemacht haben.
- Weiterentwicklung: Als Selbstständige/r musst du dich fachlich wie auch persönlich weiterentwickeln, um langfristig Erfolg zu haben. Ein hochwertiges und vielseitiges Netzwerk ist ideal dafür, um sich miteinander auszutauschen, aber auch, um Hilfe anzubieten und diese entgegenzunehmen. Dadurch entwickelst du dich kontinuierlich weiter.
- Ablenkung: Wenn dir einmal der Kopf brummt, solltest du deine Arbeit für einen Moment Arbeit sein lassen und dich mit einem Netzwerkabend ablenken. So kommst du auf andere Gedanken und nutzt den Abend trotzdem für dein Business.
Richtiges Networking lernen
Das optimale Kontaktnetz ist sorgfältig gewählt, es gibt einige Soft Skills, die du erlernen kannst, um effektive Kontakte zu knüpfen. Wir schildern dir nachfolgend, wie du zu einem echten Networking-Profi wirst.
1. Definiere deine Ziele
Wenn du ein Netzwerk aufbauen möchtest, musst du zunächst einmal analysieren, was du überhaupt von deinen Netzwerkkontakten erwartest, natürlich aber auch, was sich diese von dir erwarten dürfen. Daher ist das Netzwerk von einem bestehenden Unternehmen gänzlich anders aufgestellt, als zum Beispiel bei jemanden, der sich gerade in der Gründungsphase befindet.
2. Bestimme den Personenkreis
Nachdem du deine Ziele definiert hast, kannst du überlegen, welche Personen in deinen Kontaktkreis passen. Dabei solltest du darauf achten, dass beide Seiten einen Mehrwert ziehen können.
3. Wähle gezielt aus
Sammle nicht wahllos Kontaktdaten, sondern überlege dir vor Anfrage, ob dieser Kontakt deinen zuvor festgelegten Kriterien genügt. Denn ein Netzwerk ist nur dann effektiv, wenn es auf Verlässlichkeit und auf Vertrauen aufgebaut ist.
4. Netzwerken beruht auf Gegenseitigkeit
Networking funktioniert nur dann richtig, wenn deine Kontakte auch von dir profitieren. Denn erfolgreiche Netzwerke beruhen auf Gegenseitigkeit. Wenn du nur forderst, wirst du für deinen Kontakt uninteressant oder wirkst aufdringlich, dies gilt es zu vermeiden.
5. Bestehende Geschäftskontakte als Networking-Partner nutzen
Über bereits bestehende Geschäftsbeziehungen ergeben sich oftmals gute Kontakte für Networking. So verfügen zum Beispiel Unternehmensberater über branchenübergreifende Kundendaten, die du für dich nutzen kannst. Ein idealer Ansprechpartner ist auch dein Bankberater, dieser hat eventuell ebenfalls interessante Kontaktdaten für dich.
6. Wähle die richtigen Events aus
Gute Adressen für Networking sind große Kongresse und Messen. Aber auch Events sind sehr gut, noch besser ist es, wenn diese nicht öffentlich sind, sondern exklusiv. Bleibe daher auf dem Laufenden und höre dich um. Versuche herauszufinden, wie du auf die Gästeliste kommen kannst. Gute Ansprechpartner sind auch Business Clubs in deiner Gegend.
7. Plane deine Aktivitäten sorgfältig und bereite dich vor
Gehe auf dem Event zielgerichtet vor, denn es nützt dir nichts, möglichst viele Visitenkarten zu sammeln, die dann später irgendwo ungenutzt herumliegen. Plane bereits im Vorfeld, wen du auf der Messe kontaktieren möchtest. Bereite dich entsprechend vor, vor allem dann, wenn du Probleme hast spontan in Gespräche einzusteigen.
8. Wecke Interesse bei deinen Gesprächspartnern
Auf dem Event musst du bei deinen Gesprächspartnern Interesse wecken an deiner Tätigkeit, aber auch an deiner Person. Dazu gehört es, dass du dich ebenfalls für dein Gegenüber interessierst. Ein aufmerksamer Gesprächspartner wird gleichzeitig auch besser wahrgenommen und bleibt länger in Erinnerung.
9. Falle nicht mit der Tür ins Haus
Bei deinem Gespräch sollte es um Inhalte gehen, die für beide Seiten interessant sind, wie zum Beispiel Markteinschätzungen, Branchennews oder Gemeinsamkeiten, denn diese wirken verbindend. Falle aber niemals mit der Tür ins Haus und mache aus diesem ersten Kontakt gleich eine Verkaufsveranstaltung. Biete statt deiner Dienstleistungen oder Produkte deine Unterstützung an. Eventuell kannst du deinem Gegenüber auch mit einem guten Kontakt weiterhelfen, der vielleicht Spezialkenntnisse besitzt.
10. Pflege deine Kontakte
Nach dem ersten Kontakt solltest du verbindlich bleiben und bedanke dich zum Beispiel per Telefon oder E-Mail für das Gespräch. Solltest du irgendetwas versprochen haben, musst du dieses Versprechen auch kurzfristig einhalten. Denn leere Versprechungen oder Unverbindlichkeit sind sehr ärgerlich. Da es mit einer einmaligen Kontaktaufnahme nicht getan ist, musst du dein Netzwerk weiterhin sorgfältig pflegen. Dazu gehört es, dass du dich regelmäßig austauschst.
Sehr wichtig ist die Nachbearbeitung und die Überprüfung deines Netzwerks auf Kontakte, von denen du seit Jahren nichts mehr gehört hast, diese kannst du aussortieren. Denn nur so bleibt dein Netzwerk überschaubar.
Wer sollte in dein Netzwerk?
Ganz wichtig ist, dass du dich fragst, wer in dein Netzwerk sollte und wer die richtigen Kontakte sind. Diese Frage ist allerdings nicht allgemeingültig zu beantworten, denn es hängt immer von dir selbst ab, von deinen Zielen und Plänen.
In deinem Netzwerk solltest du aber auf jeden Fall diese Kontaktgruppen sammeln:
- Menschen, die dein Vorbild sind und dort angekommen sind, wo du hin möchtest
- Menschen, denen es genauso geht wie dir und die ähnliche Ziele wie du verfolgen
Die erstgenannte Personengruppe dient dir als Ansporn und als Inspiration. Diese Kontakte haben nämlich ähnliche Ziele, ähnliche Hintergründe und ähnliche Probleme. Da sie bereits am Ziel angekommen sind, bieten diese Kontakte Lösungen und Erfahrungen.
Dadurch partizipierst du an ihrem Erfolg – mache nicht den Fehler und denke an potenzielle Konkurrenz. Diese Gruppe solltest du allerdings nicht allzu groß auswählen, denn ansonsten leidet der Erfahrungsaustausch und du hast Probleme, dich regelmäßig mit ihnen zu verknüpfen.
Bei der zweiten Personengruppe handelt es sich um Gleichgesinnte, mit denen du dich hervorragend austauschen kannst. Frage diese Kontakte nach ähnlichen Problemen und helft euch gegenseitig.
Was sind typische Networking-Fehler?
Typische Networking-Fehler sind, dass nicht früh genug und vorausschauend geplant wird. Denn du solltest Networking nicht deshalb beginnen, weil du gerade aktuell Hilfe benötigst.
Für optimales Networking ist kein konkreter Anlass erforderlich, denn ansonsten gewinnen deine Networking-Partner den Eindruck, dass du sie nur deshalb kontaktierst, weil du gerade aktuell Hilfe benötigst. Nicht nur für deine Selbstständigkeit, sondern auch beim Networking ist immer Eigeninitiative gefragt.
Eine aktive Kontaktsuche gehört unbedingt dazu. Das kann aber auch bedeuten, dass du auf bereits bestehende Kontakte zurückgreifst und diese mit einbeziehst.
Außerdem hat Konkurrenzdenken im Networking nichts zu suchen. Vielmehr erweisen sich deine vermeintlichen Wettbewerber oftmals als optimale Partner. Schließlich haben sie ähnliche Probleme und Erfahrungen wie du gesammelt. Von einem Austausch mit solchen Leuten profitieren beide Seiten.
Außerdem hat Netzwerken nichts mit einer Verkaufsveranstaltung zu tun. Natürlich ist es indirekt möglich, dass du beim Networking einen Kunden findest, dies sollte aber nicht das Ziel sein.
Vielmehr soll die Kontaktaufnahme auf Gegenseitigkeit beruhen. Deine Dienstleistungen und Produkte sollten nicht im Vordergrund stehen und daher auch nicht angeboten oder beworben werden. Sollte sich durch Zufall ein neuer Kunde finden, ist dies natürlich schön, aber nicht Ziel und Sinn des Networkings.
Kontakt geknüpft – und jetzt?
Die richtige Nachbereitung von neuen Kontakten ist extrem wichtig. Dazu musst du deine gewonnenen Informationen entsprechend archivieren, denn nur so bist du in der Lage, auch später darauf zurückgreifen zu können.
Das richtige Nachbereiten von neuen Kontakten
Für den Aufbau deines Netzwerkes hast du vermutlich viel Zeit und eventuell auch Geld investiert. Daher ist es wichtig, dass du die Kontakte effektiv nachbereitest.
Melde dich möglichst zeitnah noch einmal per Telefon oder E-Mail bei deinen neuen Kontakten und zeige, dass du nach wie vor interessiert bist. Gratuliere zum Beispiel deinen Kontakten persönlich zum Geburtstag – entweder durch einen Anruf oder durch eine handgeschriebene Glückwunschkarte. Das Gleiche solltest du auch zu Weihnachten und Neujahr vornehmen.
Zu besonderen Anlässen kann es angebracht sein, deinen Kontakten ein Präsent zukommen zu lassen. Vermeide dabei soziale Medien, denn Online-Netzwerke sind dafür zu unpersönlich. Besuche weiterhin regelmäßige Netzwerktreffen, auf denen deine wichtigsten Kontakte vertreten sind.
Wirke ebenfalls an Interessenverbänden und Organisationen, die deinem Unternehmen nahe stehen, oder an Expertengruppen mit oder besuche deren Veranstaltungen.
Gebe dein vorhandenes Know-how weiter und integriere deine wichtigsten Kontakte in einem Verteiler, um diese regelmäßig über deine Neuigkeiten zu informieren. Lade zudem deine Kontakte zu deinen eigenen Messeauftritten, Veranstaltungen oder Workshops ein.
Netzwerken bedeutet Arbeit und die langfristige Netzwerk-Pflege ebenfalls. Nur wer die Regeln des optimalen Netzwerkens berücksichtigt, kontinuierlich an den Auf- und Ausbau seines Netzwerkes arbeitet und die richtigen Veranstaltungen besucht, kann von einer Multiplikation seines Investments rechnen.
Fazit: Eine gute Vernetzung bringt zahlreiche Vorteile
Als UnternehmensgründerIn bist du nicht auf dich alleine gestellt, wenn du Networking betreibst. Dadurch stehst du mit Fragen und Probleme nicht alleine da, musst allerdings auch Eigeninitiative an den Tag legen und Zeit investieren.
Trotzdem gibt es zahlreiche Vorteile, die für ein Networking mit Partnern, Experten und Kunden sprechen. Der langfristige Erfolg beim Networking hängt allerdings auch von der Qualität deiner Kontakte und deines Netzwerks ab.