Lohnt sich der Einstieg in ein Franchise-System?
Ein kompakter Überblick für künftige Unternehmer
Die Rentabilität von Franchise-Lizenzen
Ob sich der Aufbau eines Franchise-Unternehmens für dich lohnt, hängt maßgeblich von seinem Erfolg und der erzielten Rendite ab. Als Franchisenehmer hast du die Möglichkeit, deine Ideen nach der Gründung in die Praxis umzusetzen und von den Vorteilen des Franchise-Systems zu profitieren.
Die Profitabilität eines Franchise-Unternehmens wird durch die Balance von Einnahmen und Ausgaben bestimmt. Je geringer die Kosten gehalten werden, desto positiver wirkt sich das auf deinen Gewinn aus. Eine ausreichende Rendite zu erzielen, ist entscheidend, um zu beurteilen, ob sich das Franchising für dich lohnt.
Erfolgskriterien, die sich auf die Rentabilität auswirken:
- Standortwahl: Ein optimal gewählter Standort kann den Erfolg deines Unternehmens maßgeblich beeinflussen. Achte auf hohe Kundenfrequenz und geringe Konkurrenz in der Umgebung.
- Markenbekanntheit: Die Zusammenarbeit mit einem etablierten Franchisegeber kann dir einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, da die Marke bereits am Markt bekannt ist.
- Unterstützungsleistungen des Franchisegebers: Schulungen, Marketingmaßnahmen und operative Unterstützung können die Effizienz deines Betriebs steigern und Kosten senken.
- Effizientes Kostenmanagement: Durch sorgfältige Planung und Kontrolle der Ausgaben kannst du deine Gewinnmarge erhöhen.
- Anpassungsfähigkeit: Die Bereitschaft, auf Marktveränderungen zu reagieren und das Geschäftsmodell entsprechend anzupassen, trägt zur langfristigen Rentabilität bei.
Worauf du achten solltest:
Die Frage, ob sich ein Franchise für dich lohnt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter deine persönliche Einsatzbereitschaft, die Wahl des richtigen Franchise-Systems und ein effektives Kostenmanagement. Durch sorgfältige Planung und aktive Nutzung der vom Franchisegeber gebotenen Ressourcen kannst du den Erfolg deines Unternehmens steigern und die Erfolgschancen maximieren.
Grundlagen des Franchising: Was ist ein Franchise?
Franchising ist ein kooperatives Vertriebssystem, das auf einer Partnerschaft zwischen Franchisegeber und Franchisenehmer basiert. Der Franchisegeber erlaubt dem Franchisenehmer, sein Geschäftskonzept zu übernehmen und unter seinem Markennamen aufzutreten. Als Gegenleistung zahlt der Franchisenehmer Gebühren. Alle Rechte und Pflichten, die sich aus dieser Partnerschaft ergeben, werden im Franchisevertrag festgehalten.
Die finanziellen Aspekte eines Franchise
Ob sich ein Investment in ein Franchise-Unternehmen lohnt, hängt maßgeblich von den finanziellen Rahmenbedingungen ab. Zu Beginn kommen auf Franchisenehmer größere Ausgaben zu, die sich hauptsächlich aus zwei Komponenten zusammensetzen:
- Investitionskosten
- Eintrittsgebühr
Die Investitionskosten können idealerweise zumindest teilweise durch eigenes Kapital gedeckt werden. Je nach Branche belaufen sich diese Ausgaben auf wenige Tausend Euro bis in den mittleren oder sogar höheren fünfstelligen Bereich. Es gibt aber auch Franchise-Angebote für wenig Geld. Je mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto geringer fallen die Finanzierungskosten in Form von Kreditzinsen oder anderen Gegenleistungen aus.
Der zweite Kostenfaktor ist die Eintrittsgebühr, die beim Abschluss des Franchisevertrags fällig wird und je nach Branche und Franchise-Unternehmen variiert. Durchschnittlich bewegen sich die Eintrittsgebühren zwischen 5.000 und 50.000 Euro.
Neben diesen einmaligen Kosten müssen auch die laufenden Gebühren berücksichtigt werden. Diese setzen sich in der Regel aus Lizenz- und Werbegebühren zusammen. Darüber hinaus entstehen die üblichen betrieblichen Ausgaben, wie zum Beispiel:
- Personalkosten
- Material- und Einkaufskosten
- Energie- und Betriebskosten
- Sonstige Aufwendungen
Auch Aufwendungen für eine Fremdfinanzierung, wie Zinsen für ein Existenzgründungsdarlehen, sind zu berücksichtigen. Um diese Kosten zu decken, müssen ausreichend Umsätze generiert werden. Ein Franchise-Unternehmen wird erst dann rentabel für Franchisenehmer, wenn die Gesamteinnahmen die Summe aller Ausgaben übersteigen.
Tipps zur Steigerung der Rentabilität:
- Sorgfältige Finanzplanung: Erstelle einen detaillierten Businessplan, der alle Kosten und erwarteten Einnahmen realistisch abbildet.
- Kostenkontrolle: Überwache regelmäßig deine Ausgaben, um Einsparpotenziale zu identifizieren.
- Effizientes Personalmanagement: Optimiere den Personaleinsatz, um Personalkosten zu senken, ohne die Servicequalität zu beeinträchtigen.
- Marketingstrategien nutzen: Setze die vom Franchisegeber bereitgestellten Marketinginstrumente effektiv ein, um den Umsatz zu steigern.
- Verhandlungen mit Lieferanten: Versuche, bessere Konditionen bei Lieferanten zu erzielen, um Materialkosten zu reduzieren.
Durch eine bewusste Auseinandersetzung mit den finanziellen Aspekten und eine aktive Steuerung der Kosten kannst du die Erfolgsaussichten deines Franchise-Unternehmens maßgeblich erhöhen.
Vorteile des Franchising für angehende Unternehmer
Wenn du wissen willst, ob sich Franchising für dich lohnt, solltest du die konkreten Vorteile für angehende Unternehmer kennen. Hier ein Überblick der Vorzüge, die ein Franchise-System üblicherweise zu bieten hat:
- Übernahme eines erprobten und erfolgreichen Geschäftsmodells
- Größere Chancen auf externe Finanzierung
- Sofortiger Start möglich
- Geringeres Risiko als bei einer unabhängigen Gründung
- Marketing wird vom Franchisegeber übernommen
- Wenig eigener Aufwand für Imagepflege notwendig
- Wissenstransfer durch den Franchisegeber
- Umfassende Unterstützung durch den Franchisegeber
Einige dieser Erfolgskriterien möchten wir näher beleuchten, da sie wesentliche Bestandteile des Franchise-Erfolgs sind:
Ein großer Vorteil des Franchising ist die Übernahme eines bereits erprobten und erfolgreichen Geschäftsmodells. Anders als bei der Gründung eines eigenständigen Unternehmens musst du die Marke nicht erst bekannt machen. Viele Verbraucher kennen bereits die Vorzüge des Angebots.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Franchisegeber in der Regel das Marketing und die Imagepflege übernimmt. Dadurch entstehen für dich weder größere finanzielle Ausgaben noch erheblicher zeitlicher Aufwand. Als Franchisenehmer kannst du sofort mit deiner unternehmerischen Tätigkeit starten und trägst ein geringeres Risiko als bei einer unabhängigen Gründung.
Das bedeutet auch, dass die Chancen auf externe Finanzierung größer sind, da du mit dem Franchisegeber einen starken Partner an deiner Seite hast. Viele Franchisegeber unterstützen ihre Franchisenehmer in zahlreichen Bereichen, insbesondere während der Gründungsphase. Wissenstransfer und Schulungen sind weitere Vorteile, von denen du als Franchisenehmer profitierst.
Herausforderungen und Risiken im Franchising
Es gibt aber auch Risiken und Herausforderungen im Franchising, die im Zuge einer Abwägung unbedingt beachtet werden sollten. Dazu gehören unter anderem:
- Gebundenheit an die Weisungen des Franchisegebers
- Gebühren als Kostenfaktor
- Kein Einfluss auf das Gesamtkonzept
- Eingeschränkte Gestaltungsfreiheit
- Abhängigkeit vom Markenimage
- Kostenbindung
Auf folgende Aspekte möchten wir nochmals kurz eingehen:
Manche Franchisenehmer empfinden es als Nachteil, an die Weisungen des Franchisegebers gebunden zu sein. Dies gilt besonders für Gründer, die noch überlegen, ob das Franchising für sie die beste Lösung ist. Die eingeschränkte Gestaltungsfreiheit bedeutet, dass Franchisenehmer keinen Einfluss auf das Gesamtgeschäftskonzept haben, wie es bei einem unabhängigen Unternehmen der Fall wäre.
Finanziell gesehen stellen die zu zahlenden Lizenzgebühren einen Nachteil dar. Zwar erhältst du im Gegenzug wichtige Leistungen vom Franchisegeber, doch mindern diese Kosten erst einmal deinen Gewinn. Die Kostenbindung stellt daher eine zusätzliche Herausforderung dar.
Persönliche Erfolgskriterien im Franchise
Ob sich ein Franchise für dich lohnt, hängt auch davon ab, ob dieses Geschäftsmodell zu dir als Gründer oder Selbstständiger passt. Daher ist es zunächst wichtig, festzustellen, ob ein Franchise-Modell für dich geeignet ist. Dabei hilft es, einige Anforderungen zu betrachten, die ein Franchisepartner mitbringen sollte:
- Unternehmerisches Denken
- Führungsqualitäten
- Disziplin
- Eigenverantwortliches Handeln
- Soziale Kompetenz
- Engagement
- Fachliche Fähigkeiten
- Teamgeist
Diese persönlichen Eigenschaften sind wichtig, um dein Franchise-Unternehmen erfolgreich zu führen. Du solltest zudem organisatorisches Talent besitzen und unternehmerisch denken können, was sich oft grundlegend von den Anforderungen vieler Angestellten-Tätigkeiten unterscheidet.
In deine Entscheidung für oder gegen das Franchising solltest du auch einbeziehen, ob du den finanziellen Aufwand ohne größere Probleme stemmen kannst. Zu Beginn sind meist Investitionen nötig, und es ist von Vorteil, wenn du einen Teil davon durch Eigenkapital abdecken kannst. Darüber hinaus solltest du Freude daran haben, dein eigener Chef zu sein und Verantwortung—auch für Mitarbeiter—zu übernehmen.
Erfolgsgeschichten: Beispiele profitabler Franchise-Unternehmen
Es gibt zahlreiche Erfolgsgeschichten profitabler Franchise-Unternehmen, die zeigen, dass Franchising mit einer dauerhaft hohen Rentabilität verbunden sein kann. Viele dieser Unternehmen kennst du sicherlich dem Namen nach, jedoch vielleicht nicht im Detail ihrer Erfolgsstory. Daher möchten wir einige bekannte und erfolgreiche Franchise-Unternehmen mit ihren Geschichten vorstellen.
McDonald’s
Das wohl bekannteste Franchise-Unternehmen weltweit ist McDonald’s. Die Fast-Food-Kette aus den Vereinigten Staaten betreibt inzwischen über 40.000 Restaurants in mehr als 100 Ländern. Ein großer Anteil am Erfolg liegt in der Standardisierung: Speisen und Getränke schmecken rund um den Globus nahezu identisch. Kunden wissen genau, was sie erwarten können, egal ob sie in Deutschland oder in den USA einen Burger bestellen.
Studienkreis
Neben internationalen Giganten gibt es auch erfolgreiche Franchises aus Deutschland, wie zum Beispiel Studienkreis. Das Unternehmen ist im Bereich Nachhilfe tätig und bietet Schülern von der 1. bis zur 13. Klasse Unterstützung an, um ihre schulischen Leistungen zu verbessern. Studienkreis ist an rund 1.000 Standorten vertreten. Etwa ein Drittel davon wird von Franchisenehmern betrieben, während die restlichen Filialen in Eigenregie geführt werden.
Fressnapf
Nahezu jeder Hunde- und Katzenhalter in Deutschland kennt Fressnapf und hat dort vermutlich schon eingekauft. Fressnapf ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Franchisenehmer von der Marke und Bekanntheit des Franchise-Systems profitieren können. In Europa hat das Unternehmen mittlerweile über 1.500 Standorte und zählt zu den Marktführern im Bereich Heimtierbedarf.
Apollo Optik
Eine weitere Erfolgsgeschichte im Franchising ist Apollo Optik. In Deutschland werden rund 900 Filialen betrieben, wobei der Anteil der Franchisepartner etwa 25 Prozent beträgt. Apollo Optik ist seit über 50 Jahren am Markt aktiv und stellt ein gutes Beispiel für die Rentabilität im Franchising dar. Für Franchisenehmer sind die Konditionen attraktiv: Trotz des Betriebs eines vollständigen Augenoptiker-Fachgeschäfts beläuft sich die Einstiegsgebühr auf lediglich ab 8.000 Euro.
clever fit
Im Bereich Fitness und Gesundheit ist Franchising ebenfalls weit verbreitet. Eine Erfolgsgeschichte in diesem Segment schreibt unter anderem clever fit. Die Fitnesskette betreibt in Deutschland über 500 Studios und ist auch in Österreich, den Niederlanden und weiteren Ländern vertreten. Die Kombination aus günstigen Preisen für Endkunden und modernen Fitnessgeräten sorgt dafür, dass das Franchise-Unternehmen nicht nur bekannt ist, sondern auch von vielen Kunden gerne genutzt wird.
Diese Beispiele zeigen, dass Franchising eine vielversprechende Option für angehende Unternehmer sein kann. Durch die Übernahme eines bewährten Geschäftsmodells und die Unterstützung eines starken Franchisegebers erhöhen sich die Chancen auf langfristigen Erfolg.
Fazit: Lohnt sich Franchise für mich ganz persönlich?
Ob sich ein Franchise für dich persönlich lohnt, kannst letztlich nur du selbst herausfinden. Dafür haben wir dir in diesem Artikel die entscheidenden Erfolgskriterien genannt. In der Regel profitieren alle Beteiligten von einem Franchise-Konzept und erzielen langfristig gute Ergebnisse. Ob das Geschäftsmodell Franchise jedoch die beste Alternative für deine selbstständige Tätigkeit ist, hängt von deinen individuellen Zielen und persönlichen Umständen ab. Franchising bietet auf jeden Fall mehrere Vorteile gegenüber einer eigenständigen Gründung ohne Verbindung zu einem Franchise-System.
Dennoch solltest du den Schritt gut überlegen und die Vorzüge sowie Herausforderungen sorgfältig abwägen. Für den Erfolg im Franchising sind einige Eigenschaften nahezu unabdingbar, wie Disziplin, Motivation und eigenständiges Denken. Zwar profitierst du von Vorteilen wie der Übernahme eines erfolgreichen Geschäftsmodells, Unterstützung durch den Franchisegeber und stärkeren Positionen bei Verhandlungen mit Investoren und Banken, doch gibt es auch Nachteile.
Nachteilig sind die Bindung an die Vorgaben des Franchisegebers, eingeschränkte Gestaltungsfreiheit sowie Kosten in Form von Franchisegebühren. Letztendlich musst du auf Basis möglichst vieler Fakten entscheiden, ob sich Franchising für dich lohnt. Wenn du diese Entscheidung triffst, gibt es eine Vielzahl interessanter Franchise-Systeme, denen du dich in zahlreichen Branchen als Franchisepartner anschließen kannst.
- Die Rentabilität von Franchise-Lizenzen
- Grundlagen des Franchising: Was ist ein Franchise?
- Die finanziellen Aspekte eines Franchise
- Vorteile des Franchising für angehende Unternehmer
- Herausforderungen und Risiken im Franchising
- Persönliche Erfolgskriterien im Franchise
- Erfolgsgeschichten: Beispiele profitabler Franchise-Unternehmen
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