040 – Jeder hat das Zeug Unternehmer zu sein! (Storebox-Serie Teil 1)
Storebox Franchisegeber Johannes Braith über Einstellung und Mindset von Unternehmern anhand seiner eigenen Geschichte

Johannes Braith ist einer von drei Gründern eines stark wachsenden Franchisesystems mit einigen Investoren im Rücken. Er erzählt, wie er dazu kam und warum er davon überzeugt ist, dass jeder ein Unternehmer sein kann. Dabei können Unternehmer höchst unterschiedlich mit Risiken und Rückschlägen umgehen.

Johannes Braith ist ein junger Franchise-Geber. Mit rund 30 ist sowohl er jung in Jahren, als auch sein Franchisesystem, das gerade erst zum Franchise-Newcomer des Jahres gekürt wurde.

In einer dreiteiligen Podcast-Serie mit ihm diskutieren wir folgende Themen:

  1. Jeder hat das Zeug zum Unternehmer (Mindset und eigene Unternehmer-Geschichte)
  2. Unternehmer auf Probe (Nebenberuflich Franchisenehmer)
  3. Rasantes Unternehmenswachstum mit Business Angels und Investoren (mit Business Angels und Investoren umgehen)

 

Gestartet ist Johannes mit einem klassisches Unternehmenskonzept, das sich in den letzten Jahren zum Franchisesystem Storebox weiterentwickelt hat. Dabei möchte er die Branche der Lagerhaltung modernisieren und revolutionieren. Durch ein durchgehend digitales Konzept. Rückschläge gehören dazu und die entscheidende Frage ist, wie man als Unternehmer damit umgeht.

(Audio 22:50 Min)

Das Storebox-Konzept

Im Kern geht es darum:

„Als Endkunde miete ich mir über mein Smartphone Stauraum und zwar genau dort, wo der Stauraum rar ist: In der Innenstadt typischerweise. Ich erhalte von jetzt auf gleich mit meinem Smartphone einen neuen Raum.“

Vom Schulabbrecher zum Unternehmer

Johannes ist ländlich in Niederösterreich aufgewachsen. Vor lauter Langeweile hat er noch kurz vor seinem Abi die Schule abgebrochen. Er begann eine Lehre im Logistikbereich und studierte später Logistic & Supply Management. Danach entstand die Idee für das heutige Storebox-Konzept.

Schon die Jahre davor hatte er immer wieder neue Business-Ideen, die er sich auf einem College-Block notierte und mit seinem Bekanntenkreis teilte. Irgendwann wollte es sein Umfeld nicht mehr hören. Er entschied sich, Nägel mit Köpfen zu machen und die Idee umzusetzen. So gründete er mit zwei Partnern ein Unternehmen, welches sich bis heute zum Storebox Franchise-Konzept weiterentwickelte.

Tipp für „Business-Kreative“ Menschen

Themen in Angriff nehmen und sich trauen! Am Ende des Tages ist es mit Risiken verbunden, aber verglichen mit anderen Problemen und Risiken auf dieser Welt, erscheinen sie doch eher überschaubar. Sein Motto: „Dinge tun und ausprobieren.“

Wie merkt man, dass nicht mehr an der Ursprungsidee festzuhalten ist?

Interessant ist die Entwicklung des Unternehmens von einem ehemals reinen App-Anbieter zur Vermittlung von Strauraum hin dazu, dass Johannes nun selbst zum Stauraum-Anbieter geworden ist. Ein Motivator war, ein stärker skalierbares System zu bauen. Bei nur 10 Prozent Vermittlungsprovision müsste enormes Investmentkapital reingesteckt werden, um es so groß zu machen, wie die Gründer es sich vorstellten.

Zudem erkannte Johannes mit seinem Team das Henne-Ei-Problem als Marktplatz-Anbieter. Es braucht doppeltes Marketing für die Akquise von Raumanbietern und Raummietern. Angebot und Nachfrage mussten gleichermaßen bespielt werden.

Außerdem begannen Vermieter und Mieter die angebotene App zu umgehen, nachdem sie sich kennengelernt hatten. So konnten sie sich die 10 Prozent Kosten sparen.

Erst weiterentwickeln, dann skalieren

Also wurde über die Zeit immer wieder das eigene Konzept hinterfragt und weiterentwickelt. Die Ursprungsidee – das eigene Baby – dabei aufzugeben ist extrem schwer. Dennoch sollte das Unternehmen so lange weiter entwickelt werden, bis die Zahlen stimmen. Erst dann macht es Sinn zu skalieren. Das mussten auch die Storebox-Gründer erst einmal lernen. Johannes betrachtet es heute als wichtigen Schritt.

Schon in den ersten Monaten nach Launch hatte das Gründerteam erste Investoren gewonnen. Hierzu gehörten monatliche Abstimmungen. Dabei wurden sie immer wieder dazu gedrängt, über das eigene Businessmodel nachzudenken. Ein Jahr nach App-Launch kam die erste eigene Lagerfläche hinzu. Das war allerdings noch lange nicht das heutige Produkt.

Es gab zwei radikale Veränderungen auf dem Weg:

  • Von der Vermittlungs-App zum Lagerplatzanbieter
  • Vom der klassischen Unternehmung zum Franchisesystem

Weitere radikale Veränderungen in diesem Ausmaß erwartet Johannes für die Zukunft nicht mehr. Das Businessmodel ist ausgefeilt und die Zahlen stimmen. Jetzt kann gut skaliert werden – mit stetiger Weiterentwicklung.

Der Umgang mit Rückschlägen als Unternehmer

Den echten Unternehmertyp gibt es aus Johannes‘ Sicht nicht. Jeder kann Unternehmer sein und bringt hierfür passende Eigenschaften mit. Bei Johannes ist es das positive Vorantreiben von Ideen, ohne sich allzu sehr von Rückschlägen oder Risikoszenarien einschüchtern zu lassen. Das kann einem aber auch zum Verhängnis werden, denn verkraftet man Rückschläge nicht so gut, könnte man vielleicht mehr daraus lernen als Johannes es typischerweise tut.

Im Team sind sie deshalb sehr divers aufgestellt: Die Co-Founder zeigen unterschiedliche Persönlichkeiten und Charaktereigenschaften auf. Kompakt gibt es einen Realisten, einen Optimisten und einen Pessimisten.

Sicherlich zeichnet viele Unternehmer eine Resilienz gegenüber Rückschläge aus. Aufstehen, weitermachen! Bei Storebox waren es durch das schnelle Wachstum in kurzer Zeit jeden Tag neue Probleme.

Ein zentraler Schmerzpunkt bei Storebox sind all die Themen, die mit extremer Skalierung und Wachstum zu tun haben. Es kommen Fragen auf, warum man es in diesem Tempo durchzieht, wenn doch die Zahlen stimmen und ob man all dem mit seiner eigenen Persönlichkeit gewachsen ist. Dazu leidet auch die Freizeit und der Freundeskreis in dieser Zeit.

Was hält Johannes Braith als Unternehmer bei der Stange?

„Der Wille und die Leidenschaft, selbst Dinge gestalten zu können. Gleichzeitig tue ich mich schwer, mich unterzuordnen, so dass ich schnell unzufrieden werde.“

Super spannend ist es für Johannes außerdem Produkte und Dienstleistungen zu erstellen, die gebraucht werden. Zum Beispiel Produkte, die ein Problem lösen. So ist es für Johannes spannend, auf diese Weise einen Mehrwert für die Gesellschaft zu leisten.

Shownotes

In der nächsten Episode geht es um das nebenberufliche Unternehmertum auf Probe mit Storebox.

Storebox sucht Unternehmer: https://www.unternehmer-gesucht.com/franchise-unternehmen/storebox-m-17769/

Johannes Baith auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/johannesbraith/

Alle Teile der Storebox-Serie:

  1. Jeder hat das Zeug zum Unternehmer (Mindset und eigene Unternehmer-Geschichte)
  2. Unternehmer auf Probe (Nebenberuflich Franchisenehmer)
  3. Rasantes Unternehmenswachstum mit Business Angels und Investoren (mit Business Angels und Investoren umgehen)