037 – Seit 4 Tagen Unternehmer nach 29 Jahren Konzern | Oliver Bossmann, REGUS
Oliver Bossmann ist frischgebackener Franchisenehmer und spricht über seinen Weg dorthin und die Alternative Firmen-Nachfolge
(Audio 29:20 Min)
Oliver Bossmann ist 53 Jahre alt und lebt in Köln. Vor 29 Jahren begann er seine Karriere in der Konzernwelt. Auf seiner Reise waren viele bekannte Marken aus dem Konsumgüterbereich dabei. Zuletzt gehörte er zu den Top-100 Managern eines Konzerns, den wir alle aus den Supermärkten und der Werbung kennen.
Faszination Selbständigkeit
Mit dem Thema Selbständigkeit hat er sich immer wieder im Laufe seiner Karriere beschäftigt. Diese Möglichkeit faszinierte ihn, insbesondere um die Jahrtausendwende herum, als viele digitale Business-Modelle entstanden. Doch damals reichte die Faszination offensichtlich nicht aus, um den Absprung zu wagen. Rund 20 Jahre später hat er nun die Konzernwelt verlassen und wurde Franchisenehmer bei REGUS. Er wollte frei gestalten, entscheiden und flexibel seine Zeit einteilen. Gerade seine Gestaltungsmöglichkeiten waren im Konzern eingeschränkter als im Unternehmertum.
3 Optionen für den Konzern-Manager
Als er wusste, dass es für ihn mit seiner bisherigen Tätigkeit nicht weitergehen konnte, sah er drei Optionen:
- Eine neue Herausforderung im Angestelltenverhältnis bei einem Konzern
- Eine Firmenübernahme als Unternehmens-Nachfolger
- Eine Neugründung als Franchise-Nehmer
Alle drei Optionen verfolgte er eine ganze Zeit lang parallel. Dies war notwendig, um sich überhaupt der Vielfalt an Optionen bewusst zu werden und frei denken zu können. Somit würde er jedem in dieser Situation empfehlen, am Anfang den Fächer möglichst breit aufzuziehen. Er regt an, sich gleichzeitig zu hinterfragen. Was treibt einen an und was ist einem bezogen auf einen zukünftigen Job wichtig? Es lohnt sich also, am Anfang seinen eigenen Wertekanon zu klären. Oliver Bossmann arbeitete dafür mit einem professionellen Coach. Dies kann er empfehlen. Coaches stellen die richtigen Fragen, denn die Antworten liegen immer in einem selbst.
Irgendwann kommt man an den Punkt, Optionen auszuschließen. Sonst kostet es zu viel Energie und man verliert den Fokus.
Erste Option Angestelltenverhältnis
Relativ schnell konnte er sich gegen die Fortführung der Konzernkarriere entscheiden. Es war nicht seine präferierte Option.
Zweite Option Nachfolge
Er führte mehrere Gespräche mit dem Ziel ein Unternehmen zu kaufen. Doch gestalteten sich diese Gespräche zur Firmenübernahme nicht einfach. Wenn ein Unternehmer sein „Baby“ abgibt, sind viele Emotionen im Spiel. Er hat es mit viel Herzblut aufgebaut. Es war schwierig, den Sachverstand von dem Herzblut zu trennen. So waren intensive Gespräche nötig und teilweise wurde deutlich, dass der Unternehmer sich von seinem Unternehmen noch gar nicht trennen wollte oder konnte. Gleichzeitig konnte er in diesem Prozess Einiges lernen. Z.B., dass im beruflichen Kontext außerhalb der konzerninternen Kommunikation eben diese Kommunikation häufig länger dauert. Rückmeldungen dauern länger, Fristen werden nicht eingehalten und das Abhängigkeitsverhältnis ist ein Anderes, als er es durch seine Managementerfahrung gewohnt war. In Summe fand er nicht das zu ihm Passende in der Unternehmens-Nachfolge, womit er sich die nächten 10 bis 15 Jahre hätte identifizieren können. Aber, heute erkennt er, dass er am Thema Firmenkauf persönlich gereift ist.
Dritte Option Franchise
Am Ende entschied sich Oliver Bossmann für das Konzept, was aus seiner Sicht am besten zu ihm passt. Denn er beschäftigte sich zeitgleich mit dem Unternehmertum im Franchise. Dabei kamen unterschiedlichste Branchen für ihn in Frage: Handwerk, Beratung, Pflege oder flexible Arbeitsplatzlösungen, um nur ein paar zu nennen. Ein paar Branchen wie z.B. Nachhilfe mit Kindern oder Gastronomie konnte er für sich ausschließen. Sowohl für einen möglichen Firmenkauf als auch für den Start einer Franchisepartnerschaft suchte er nach Investitionsmöglichkeiten im sechstelligen Bereich.
Gemeinsam mit einem Recruiter erstellte Oliver eine Zieldefinition, wonach er sucht. Sie identifizierten interessant erscheinende Geschäftskonzepte und kontaktierte Franchisegeber. Zum Teil genügten nur ein oder zwei Gespräche, um festzustellen, dass das jeweilige Konzept nicht so recht zu ihm passte. Mit anderen wenigen Franchisegebern ging er tiefer ins Gespräch.
Argumente für REGUS
Das Rennen machte REGUS. Für dieses Konzept sprach aus seiner Sicht:
- Die Zukunftschance: Flexible Arbeitswelten ist ein Megatrend und wird aus seiner Sicht in Zukunft gewinnen
- Persönliche Identifkation: Er findet sich im Produkt wieder und kann es gut vermarkten
- Skalierbarkeit: Er tauscht nicht wie in vielen Dienstleistungen Zeit gegen Geld sondern kann im Laufe der Zeit mehrere Standorte innerhalb seines Gebietes besetzen
- Wachstumsmöglichkeiten: Vertragsbindung und Expansionsmöglichkeiten waren passend
Der Weg ins Untenehmertum stellte eine brutale Lernkurve dar. Besonders wichtig war es für ihn, die entscheidenden Leute kennenzulernen. U.a. flog er im Vorfeld nach London, um das globale Umfeld bei Regus kennenzulernen. Er schaute immer, ob das gesprochene Wort zu den Angaben auf dem Papier passten.
Shownotes
Oliver Bossmann bei LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/oliver-b-7788616/
Mehr Infos über REGUS bei Unternehmer Gesucht https://www.unternehmer-gesucht.com/franchise-unternehmen/regus-m-19133/ und im FranchisePORTAL https://www.franchiseportal.de/franchise-unternehmen/regus-m-19133