Schutz für Innovation: Welche Versicherungen jedes Startup in Betracht ziehen sollte

Dass Unternehmen einen ganz anderen Bedarf an Versicherungen haben als Privatpersonen, steht außer Frage. Allerdings haben Startups oftmals noch einmal andere Bedürfnisse. Welche Versicherungen jedes Startup braucht und worin sich Versicherungen von Startups von anderen Versicherungen unterscheiden, zeigt folgender Artikel.
Versicherungen für Startups

Warum benötigen Startups andere Versicherungen als andere Unternehmen?

Wer schon einmal ein Startup gegründet und quasi bei null angefangen hat, weiß, dass diese Zeit etwas ganz Besonderes ist. Es steckt viel Arbeit und Mühe dahinter, ein Startup aufzuziehen. Während andere Unternehmen bereits über ein gewisses Budget verfügen, ist die Kasse im Startup meist recht knapp. Angebote wie Startup-Versicherungen kommen da ganz gelegen. Sie sind auf die finanzielle Situation von Gründern ideal zugeschnitten.

Bei Gründern gilt ganz allgemein, dass man unnötige Kosten vermeiden möchte. Diese entstehen jedoch, wenn man sich für die falsche Versicherung entscheidet. Immerhin kostet eine Versicherung für einen Konzern weitaus mehr, da sie auch mehr Leistungen bietet.

Damit geht es bereits zum nächsten Punkt: Mit herkömmlichen Versicherungen sind Startups oft überversichert. Jede zusätzliche Leistung lässt den Versicherungsbeitrag in die Höhe schnellen.

Außerdem brauchen Startups nicht alle Leistungen, die angeboten werden. Manche Risiken sind im Alltag eines kleinen Unternehmens, das noch am Anfang steht, gar nicht vorhanden.

Generell gilt: An Versicherungen sollte man nicht sparen. Denn das Geld, was man in die Absicherung steckt, kann vor hohen finanziellen Risiken schützen. Es kommt vor, dass Gründer, die auf bestimmte Versicherungen verzichtet haben, wegen eines Schadenfalls Insolvenz anmelden.

Welche Versicherungen brauchen Startups?

Es gibt einige Versicherungen, auf die Startups nicht verzichten sollten. In der Folge werden die 4 wichtigsten Versicherungen für Startups mit ihren Vorteilen und Besonderheiten vorgestellt.

1. Berufshaftpflichtversicherung

Die Berufshaftpflicht springt dann ein, wenn ein Selbstständiger einen Schaden gegenüber Dritten verursacht hat. Sie ist das Pendant zur Privathaftpflichtversicherung. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sie sich auf die berufliche Tätigkeit des Versicherten bezieht.

Eine Berufshaftpflicht schützt vor Schadensansprüchen Dritter. Hier geht es in erster Linie um Vermögensschäden. Da es im Alltag eines Startups schnell zu einem Fehler und damit zu einem Schaden kommt, sind entsprechende Versicherungen essenziell.

Übrigens: Die meisten Berufshaftpflichtversicherungen inkludieren einen passiven Rechtsschutz. Das bedeutet, dass Schadenersatzforderungen zunächst geprüft werden. Sind sie unberechtigt, wehrt der Versicherer sie ab.

2. Betriebshaftpflichtversicherung

Die Berufshaftpflichtversicherung unterscheidet sich von der Betriebshaftpflichtversicherung. Sie ist es, die im Falle von Sach- und Personenschäden greift. Rutscht ein Kunde zum Beispiel in den Büroräumen des Startups auf dem frisch gewischten Boden aus und verletzt sich, ist das ein klassischer Fall für die Betriebshaftpflicht.

Auch hier gibt es den sogenannten passiven Rechtsschutz. Denn auch wenn Anklage erhoben wird: Nicht immer ist das Startup tatsächlich schuldig! Der Versicherer schützt also vor entsprechenden Forderungen.

3. Inhaltsversicherung

Über eine Inhaltsversicherung wird die kaufmännische und technische Betriebsausstattung und -einrichtung versichert. Außerdem umfasst sie Waren und Vorräte. Alle beweglichen Dinge eines Startups fallen darunter.

Häufig wird eine Inhaltsversicherung mit einer Elektronikversicherung kombiniert. Elektronische Geräte sind für die meisten Unternehmen absolut notwendig. Damit diese einen ausreichenden Schutz genießen, ist die Versicherung optimal. Sie greift bei Entwendung sowie Zerstörung.

Die Inhaltsversicherung ist mit der Hausratsversicherung zu vergleichen. Der Unterschied liegt darin, dass die Hausratsversicherung eine private Absicherung darstellt. Die Inhaltsversicherung hingegen ist Unternehmen und Startups vorbehalten.

4. Cyberversicherung

Zu guter Letzt ist auch die Cyberversicherung zu nennen. Diese Versicherung sichert alle Risiken ab, die im Zusammenhang mit der Internetnutzung entstehen können. Aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung sind mehr und mehr Unternehmen auf das Internet angewiesen. Einige Startups agieren ausschließlich über das World Wide Web.

Allerdings bietet das Internet nicht nur großartige Chancen für Startups. Es geht auch mit Gefahren einher. Internetkriminalität ist ein Thema, das vor allem Unternehmen betrifft. Hacker suchen gezielt nach Schwachstellen, um Firmen zu schaden.

Die Cyberversicherung greift sowohl bei Spionage als auch bei Sabotage oder bei Datenklau. Die Folgen können für Startups erheblich sein. Neben einer Betriebsunterbrechung kommt es oft auch zu Reputationsschäden oder starken finanziellen Verlusten.

Weitere wichtige Versicherungen für Gründer

Nicht nur das Unternehmen selbst benötigt eine gründliche Absicherung. Wer von einem Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit wechselt, sollte sich auch Gedanken über die private Absicherung machen. Dazu zählen folgende Versicherungen:

  • Kranken- und Pflegeversicherung
  • Rentenversicherung
  • Unfallversicherung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung

Kranken- und Pflegeversicherung

Wer sich selbstständig macht, hat die Möglichkeit, sich privat krankenversichern zu lassen. Es stellt sich somit die Frage: PKV oder GKV? Hier sollten sich Gründer auf jeden Fall intensiv Zeit nehmen und alle Vor- und Nachteile abwägen.

Gleiches gilt auch für die Pflegeversicherung. Es ist nicht zwingend nötig, bei der Versicherung zu bleiben, die man als Angestellter noch hatte. Es gibt für Selbstständige zahlreiche Möglichkeiten, um Vorsorge zu betreiben.

Rentenversicherung

Gründer sind nicht automatisch in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert. Es gilt somit, sich auch darüber eingehend zu informieren. Selbstständige haben vielfältige Möglichkeiten, um für das Alter vorzusorgen.

Zahlreiche gesetzliche und private Rentenmodelle stehen Startups offen. Viele bieten sogar noch höhere Leistungen im Alter als die herkömmliche Rentenversicherung. Dennoch gilt es auch hier, alle Pros und Contras abzuwägen.

Unfallversicherung

Unfälle auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause sind keine Seltenheit. Da bei einigen Berufen ein höheres Risiko besteht als bei anderen, gibt es die Unfallversicherung auch als Pflichtversicherung. Landwirte oder Friseure beispielsweise kommen um eine Unfallversicherung nicht herum. Andere können es sich aussuchen, ob sie sich entsprechend absichern oder nicht.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Für Selbstständige bedeutet die Berufsunfähigkeit einen großen Einschnitt ins Leben. Wer nicht mehr in der Lage ist, seiner Tätigkeit nachzugehen, verdient kein Geld mehr. Wer also ein Startup gegründet hat und auf sich allein gestellt ist, sollte sich mit der Berufsunfähigkeitsversicherung befassen.

Bei langwierigen Krankheiten oder einer Berufsunfähigkeit durch einen Unfall zahlt die Versicherung eine monatliche Rente. Da es bei dieser Versicherung um die Gesundheit des Versicherten geht, sollten Gründer sich so schnell wie möglich um einen Versicherungsabschluss kümmern. Die Aufnahmekriterien sind jedoch streng.

Fazit

Mit der Gründung eines Startups verändert sich so einiges. Daher ist auch der Bedarf an Versicherungen ganz anders als bisher. Unternehmer tun gut daran, sich entsprechend zu versichern, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Dabei gilt es sowohl die geschäftliche als auch die private Absicherung zu berücksichtigen.

 

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