Umlaufvermögen – Teil des Gesamtvermögens eines Unternehmens

Das Gesamtvermögen eines Unternehmens wird in zwei Teile gegliedert, nämlich zum einen in das Anlagevermögen und zum anderen in das Umlaufvermögen. Letzteres steht dem Unternehmen in aller Regel nur kurzfristig zur Verfügung, weil die entsprechenden Sachen oder sonstigen Vermögenswerte relativ schnell verkauft oder verbraucht werden.
Was ist das Umlaufvermögen in einem Unternehmen?

In unserem Beitrag gehen wir im ersten Schritt darauf ein, was das Umlaufvermögen ist und woraus es sich zusammensetzt. Ferner gehen wir Beispiele für Bestandteile des Gesamtvermögens durch, die dem Umlaufvermögen zugerechnet werden. Darüber hinaus erfährst du, in welchem Zusammenhang das Umlaufvermögen auch für die Bilanz und vor allem für die Bilanzanalyse von Bedeutung ist.

Umlaufvermögen: Was ist das genau?

Das Umlaufvermögen gehört zum Gesamtvermögen eines Unternehmens, genauso wie das Anlagevermögen. Das wesentliche Merkmal aller Werte, die dem Umlaufvermögen zuzurechnen sind, besteht darin, dass diese innerhalb des Unternehmens relativ schnell verkauft, genutzt oder verbraucht werden. Der Zeitraum ist in dem Zusammenhang oft vergleichsweise kurz und reicht meistens von wenigen Wochen bis zu maximal einem Jahr.

Der Grund besteht darin, dass das Umlaufvermögen im Rahmen der Geschäftsprozesse des Unternehmens insbesondere für die folgenden Vorhaben genutzt wird:

  • Verbrauch
  • Veräußerung
  • Verarbeitung
  • Weiterverarbeitung
Wie der Name Umlaufvermögen bereits aussagt, befinden sich die Gegenstände und sonstigen Werte in einem stetigen Umlauf, wechseln somit innerhalb einer kurzen Zeit den Eigentümer oder werden schlichtweg verarbeitet oder verbraucht.

 

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Was sind Bestandteile des Umlaufvermögens?

Genauso wie das Anlagevermögen musst du auch das Umlaufvermögen deines Unternehmens in der Bilanz auf der Aktivseite ausweisen. Darüber hinaus hast du die Pflicht, im zweiten Schritt eine Unterteilung des Umlaufvermögens – ebenfalls innerhalb der Bilanz – vorzunehmen. Dabei werden sämtliche Teile des Umlaufvermögens einer der folgenden vier Kategorien zugeordnet:

  • Vorräte
  • Forderungen nebst sonstiger Vermögensgegenstände
  • Liquide Mittel
  • Wertpapiere

Innerhalb dieser Kategorien gibt es wiederum mehrere Werte, die zum Umlaufvermögen zählen. Zu den Vorräten gehören zum Beispiel Rohstoffe, Hilfsstoffe sowie unfertige Erzeugnisse. Geleistete Anzahlungen deines Unternehmens werden ebenfalls zu den Vorräten gezählt, genauer gesagt zum Vorratsvermögen.

Bei Forderungen sowie sonstigen Vermögensgegenständen handelt es sich in erster Linie um solche Forderungen, die entweder aus Lieferungen oder Leistungen entstehen. Die Rubrik der Wertpapiere ist selbsterklärend, wobei es hier natürlich aufgrund der Tatsache, dass diese dem Umlaufvermögen zugerechnet werden, um kurzfristige Rentenpapiere oder um Geldmarktpapiere handelt.

Ebenfalls selbsterklärend ist die Kategorie liquide Mittel, die auch einen Teil des Umlaufvermögens darstellen. Dazu gehören insbesondere die folgenden Bestandteile:

  • Bankguthaben
  • Kassenbestand
  • Guthaben bei Kreditinstituten
  • Schecks

Was gehört in der Praxis zum Umlaufvermögen? Beispiel

Da die zuvor beschriebenen Kategorien für dich vielleicht als Jungunternehmer noch relativ abstrakt sind, möchten wir in diesem Abschnitt gerne einige Beispiele nennen, was dem Umlaufvermögen in der Praxis zugeordnet wird.

Zu diesem Zweck nehmen wir an, dass es sich bei deinem Unternehmen um einen Hersteller von Tablets handelt. Das wiederum führt dazu, dass sich das Umlaufvermögen insbesondere aus den folgenden Bestandteilen zusammensetzen könnte:

  • Kassenbestand und Guthaben bei Banken
  • Forderungen, die aus an Kunden veräußerten Tablets resultieren
  • Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wie Silizium, Plastik und Chips
  • Unfertige Erzeugnisse
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe benötigst du natürlich für die Herstellung der Tablets. Unfertige Erzeugnisse können Teile der Tablets sein, wie zum Beispiel Displays, also ein Bestandteil des fertigen Endproduktes. Dies wird im Normalfall in seiner Gesamtheit ebenfalls zum Umlaufvermögen zählen, da es sicherlich nicht länger als ein Jahr dauern wird, bis du die produzierten Tablets am Markt verkaufen kannst.

Welche Verbindung besteht zwischen Umlaufvermögen und Bilanzanalyse?

Neben dem Anlagevermögen ist auch das Umlaufvermögen eine wichtige Grundlage für die Bilanz und die Bilanzanalyse. Auf Grundlage des Umlaufvermögens gibt es einige Bilanzkennzahlen, die zum Beispiel von Analysten genutzt werden, um das Unternehmen zu bewerten.

Aber auch für dich als Unternehmer kann das Umlaufvermögen mitsamt der Kennzahlen wichtige Informationen bieten. Zu den Kennzahlen in der Bilanz gehören unter anderem:

  • Working Capital
  • Vermögensintensität
  • Nettoumlaufvermögen
  • Umlaufintensität

Den Begriff Working Capital hast du sicherlich bereits einmal gehört oder kennst schon dessen Bedeutung. Es lässt sich ganz einfach ermitteln, nämlich indem vom Umlaufvermögen die kurzfristigen Verbindlichkeiten subtrahiert werden.

Als positiv wird das Working Capital bewertet, wenn aus der zuvor genannten Rechnung ein positives Ergebnis resultiert. In dem Fall werden die Schulden des Unternehmens nämlich nicht nur aus dem Umlaufvermögen getilgt, sondern – zumindest zum Teil – ebenso durch das Anlagevermögen.

Fazit zum Umlaufvermögen

Zusammen mit dem Anlagevermögen bildet das Umlaufvermögen das Gesamtvermögen eines Unternehmens.

Ein wesentliches Merkmal der Gegenstände, die dem Umlaufvermögen zugerechnet sind, ist, dass diese nur relativ kurzfristig im Unternehmen verbleiben. Typische Bestandteile des Umlaufvermögens sind daher vor allem Hilfs- und Betriebsstoffe, sonstige Materialien, Kassenbestände und kurzfristige Forderungen.

Zudem ist das Umlaufvermögen die Grundlage einiger Bilanzkennzahlen, wie zum Beispiel dem Working Capital oder auch der Vermögensintensität.

 

Foto von Magnet.me auf Unsplash