Fördermittel in Deutschland – zahlreiche Förderprogramme am Markt

Deutschland zählt zu den Ländern, in denen es am meisten Fördermittel und Förderungen gibt. Insgesamt existieren hierzulande mehr als 1.000 Fördermittelprogramme, die sich insbesondere an Unternehmen und Selbstständige richten. In dem Zusammenhang existiert eine Reihe möglicher Fördermaßnahmen, wie zum Beispiel für die Existenzgründung.

In unserem Beitrag gehen wir zunächst darauf ein, was Fördermittel eigentlich sind und wie du sie beantragen kannst. Ferner erfährst du, wer Fördermittel vergibt, welche es gibt und was eigentlich der Sinn und Zweck von Förderungen ist. Wir informieren dich zudem, wie du das richtige Förderprogramm findest, über die Fördermittelarten und welche Rolle sogenannte Förderbanken spielen.

Was sind Fördermittel? Definition

Fördermittel werden in der Regel so definiert, dass es sich dabei um Zuwendungen oder Vergünstigungen handelt, die einen bestimmten Zweck erfüllen und nur unter bestimmten Voraussetzungen vergeben werden. Charakteristisch für Förderungen ist demnach, dass zumindest teilweise eine Leistung ohne Gegenleistung erbracht wird.

Das Hauptziel aller Fördermittel besteht darin, dass bestimmte Maßnahmen durchgeführt werden können, die oft – direkt oder indirekt – der Gesellschaft und damit der Allgemeinheit dienen.

Wenn zum Beispiel energieeffizientes Bauen gefördert wird, dann kommt das der Gesellschaft insoweit zugute, als dass weniger Energie verbraucht wird und etwas zum Klimaschutz beigetragen werden kann.

 

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Wie beantrage ich Fördermittel?

Wie du Fördermittel zu beantragen hast, ist insbesondere vom jeweiligen Fördermittelprogramm abhängig. Der Grund ist, dass es zum Teil auf Basis der Förderrichtlinien ganz unterschiedliche Voraussetzungen gibt, unter denen du die entsprechenden Förderungen beantragen kannst.

Eine Gemeinsamkeit im Hinblick auf das Beantragen gibt es allerdings, nämlich dass du den Antrag in aller Regel stellen musst, bevor die entsprechende, zu fördernde Maßnahme begonnen hat.

In nicht wenigen Fällen ist vor der Beantragung zudem eine bestimmte Beratung erforderlich, wie zum Beispiel eine Energieberatung. Darüber hinaus stammen die Fördermittel häufiger aus unterschiedlichen Töpfen, sodass du bei der Beantragung auch darauf achten solltest.

Förderungen der KfW zum Beispiel funktionieren nach dem sogenannten Hausbank-Prinzip. Das bedeutet, dass du nicht bei der KfW-Bank direkt eine Förderung beantragst, sondern bei deiner Hausbank im Bankgespräch und diese den Antrag weiterleitet.

Wer vergibt Fördermittel?

Insgesamt gibt es in Deutschland über 1.000 Fördermittelprogramme, die von ganz unterschiedlichen Institutionen stammen. Es existiert demzufolge keineswegs eine zentrale Stelle, über die sämtliche Forderungen vergeben und verteilt würden. Stattdessen gibt es in Deutschland mehrere Anlaufstellen, die für Förderprogramme zuständig sind und Fördermittel zur Verfügung stellen. Dazu gehören in erster Linie:

  • Bund, Länder und Kommunen
  • Förderbanken wie die KfW
  • Bürgschaftsbanken
  • Bundesagentur für Arbeit
  • Mikrofinanzinstitute
  • Energieversorger
  • Private Fördergeber
Ein Großteil der in Deutschland nutzbaren Fördermittel stammen im weiteren Sinne vom Staat, nämlich von Bund, Ländern, Gemeinden und Kommunen. Für die Organisation sind in erster Linie die nationalen Förderbanken zuständig, beim Bund handelt es sich dabei zentral um die KfW-Bank. Die einzelnen Bundesländer haben zudem ihre eigenen Förderbanken, auf die wir im weiteren Verlauf des Beitrages etwas näher eingehen.

Welche Arten von Fördermitteln gibt es?

Die mehr als 1.000 Förderprogramme in Deutschland lassen sich in unterschiedliche Rubriken einteilen, nämlich nach Art der entsprechenden Fördermittel. Eine Vielzahl davon richtet sich an Unternehmen und Existenzgründer, aber natürlich gibt es auch eine Reihe von Fördermittel für Privatpersonen, beispielsweise zum Zweck des Wohnungsbaus.

Zu den besten und am häufigsten genutzten Fördermitteln für Existenzgründer und Unternehmen zählen unter anderem:

  • KfW-Fördermittel für Existenzgründer
  • Existenzgründungskredite für Unternehmen
  • Gründungszuschuss seitens der Agentur für Arbeit
  • Mikrokreditfonds Deutschland
  • INVEST – Zuschuss für Wagniskapital
  • EXIST Gründerstipendium
  • Innovations-Förderung
  • Programm zur Förderung unternehmerischen Knowhows
An dieser kurzen Auflistung erkennst du bereits, dass es ganz unterschiedliche Arten von Fördermitteln gibt. Besonders bekannt sind natürlich die KfW-Förderprogramme, die sich zum Beispiel an Existenzgründer und Unternehmen richten.

Für Privatpersonen ist insbesondere der Gründungszuschuss sehr hilfreich, der seitens der Agentur für Arbeit gezahlt wird. In dem Fall geht es darum, dass du eine aus der Arbeitslosigkeit heraus entstehende Gründung vornimmst, du dich also das selbstständig machst. Dies wird durch den Gründungszuschuss finanziell unterstützt.

Darüber hinaus gibt es noch relativ spezielle Fördermittel, wie zum Beispiel INVEST als ein Zuschuss für Wagniskapital, die Innovationsförderung seitens der KfW oder auch das EXIST Gründerstipendium.

Was ist der Sinn und Zweck von Fördermitteln?

Der wesentliche Sinn und Zweck von Fördermitteln besteht darin, Kapitalbedarf zu decken, der in erster Linie für bestimmte Investitionen und Ausgaben benötigt wird. Aufgrund dieser Tatsache richten sich meistens Förderprogramme auch an Existenzgründer, Selbstständige sowie Unternehmen. Dabei stehen insbesondere Gründer im Fokus, denen durch die Fördermittel der Start in die Selbstständigkeit erleichtert werden soll.

Darüber hinaus haben Fördermittel insbesondere für die Gesellschaft noch weitere Zwecke. So dienen sie beispielsweise für strukturelle Maßnahmen, die durch Gelder gefördert werden, wie zum Beispiel:

  • Ausbau der Schulen
  • Erweiterung und Instandhaltung der Verkehrsinfrastruktur
  • Ausbau des Breitbands
  • Fortführung der Digitalisierung
  • Smart City Konzepte
Die Förderungen richten sich demnach nicht an einzelne Unternehmen oder Personen, sondern werden im Prinzip für bestimmte Projekte zur Verfügung gestellt.

Wie und wo finde ich das passende Förderprogramm?

Aufgrund der großen Anzahl ist es verständlich, dass manche Personen und Unternehmen sich einem regelrechten Förderdschungel gegenübersehen. Dann stellt sich die Frage, wie man das für sich am besten passende Förderprogramm finden kann.

Zu diesem Zweck gibt es auf verschiedenen Webseiten Hilfsmittel, beispielsweise auf der Internetseite www.foerderdatenbank.de. Dort sind zahlreiche Fördermittelprogramme aufgelistet und können je nach Schwerpunkt und Vorhaben selektiert werden.

Die KfW-Bank stellt auf ihrer Webseite ebenfalls einen Programmfinder zur Verfügung. Dort kannst du in Schritten nach und nach selektieren, welches (Investitions-) Vorhaben du hast und ob dafür momentan eine entsprechende Förderung zur Verfügung steht.

Eine weitere Anlaufstelle können Kommunen und Gemeinden sein, ebenso natürlich die entsprechenden Landesbanken. In der Übersicht findest du demnach passende Förderprogramme vor allen Dingen auf den folgenden Wegen:

  • Webseiten wie www.foerderdatenbank.de
  • KfW-Bank
  • Förderbanken der Länder
  • Nachfrage bei Gemeinden und Kommunen

Welche Fördermittelarten gibt es?

Fördermittel lassen sich nicht nur danach unterscheiden, von wem sie vergeben werden oder welche Art von Maßnahme sie unterstützen. Darüber hinaus gibt es bei den Förderungen selbst ebenfalls Unterschiede. Man spricht in dem Zusammenhang auch von den Fördermittelarten.

In erster Linie stehen Förderungen in den folgenden Varianten zur Verfügung:

  • Kredite (oft günstig)
  • Zuschüsse
  • Steuervergünstigungen
  • Preisnachlässe
  • Subventionen
Zahlreiche Förderprogramme beinhalten einen – dann meistens recht günstigen – Kredit, der zurückgezahlt werden muss. Oftmals ist das Darlehen allerdings mit einem Tilgungsaufschub von beispielsweise einem Jahr verbunden.

Besonders beliebt sind Fördermittel in Form von Zuschüssen, da es sich dabei in der Regel um nicht rückzahlbare Zuwendungen handelt. Ähnliches gilt für Subventionen, durch die bestimmte Unternehmen unterstützt werden.

Die Landesförderbanken als Anlaufstellen

Neben der KfW gibt es zusätzlich 17 regionale Förderinstitute, nämlich die entsprechenden Förderbanken der Bundesländer. Diese basieren in erster Linie sowohl auf gesellschaftlichen als politischen Zielen, die mit den entsprechenden Wirtschaftsförderungen und Sonderförderungen in der Praxis umgesetzt werden sollen.

Meistens handelt es sich dabei um Förderungen, die der gesamten Gesellschaft zugute kommen, wie zum Beispiel:

  • Wirtschaftsförderung
  • Wohnungsbauförderung
  • Stadtentwicklung
  • Umweltschutz
  • Infrastrukturförderung
  • Entwicklungsförderung
  • Forschungsförderung
In dem Zusammenhang gibt es zum Teil sehr große Förderbanken der Bundesländer, wie zum Beispiel die NRW.Bank, die erfüllt LfA Förderbank Bayern oder auch die Investitionsbank Schleswig Holstein.

Fördermittel für Existenzgründer

Wie eingangs bereits erwähnt, richten sich zahlreiche Förderprogramme speziell an Unternehmen und Selbstständige, insbesondere an Existenzgründer. Neugründer stehen deshalb häufig im Fokus, weil sie oft noch keine ausreichenden finanziellen Mittel haben, um die Gründung durchzuführen und vor allem die Phase des StartUp zu bewältigen. Deshalb gibt es insbesondere im Rahmen der Existenzgründung besonders viele Fördermittel, wie zum Beispiel:

  • Zinsgünstiges KfW-Förderdarlehen
  • Bürgschaften
  • Zuschüsse während der Gründung
  • Zuschüsse zu Beratungskosten
Diese Fördermittel im Bereich der Existenzgründung können in aller Regel nicht nur von Unternehmen, sondern ebenfalls von Solo-Selbstständigen und Freiberuflern in Anspruch genommen werden. Zinsgünstige Förderkredite sind zu Beispiel dafür geeignet, um davon die ersten Betriebsmittel-Investitionen zu finanzieren.

Bürgschaften sind ebenfalls im Bereich der Fördermittel wichtig und sinnvoll, wenn sich zum Beispiel ein neues Unternehmen um einen Auftrag bewirbt und eine entsprechende Bankbürgschaft als Sicherheit vorweisen kann.

Zuschüsse innerhalb der Startphase

Neben den angesprochenen Fördermitteln im Rahmen der Existenzgründung gibt es auch in der weiteren Startphase für Selbständige und Unternehmen häufig Fördermittel. Nicht selten handelt es sich dabei um Zuschüsse, die gar nicht oder zumindest zum Teil zurückgezahlt werden müssen. Typische Beispiele dafür sind:

  • Gründungszuschuss seitens der Agentur für Arbeit
  • Förderung für ALG II-Empfänger
  • Gründungzuschüsse innerhalb der verschiedenen Bundesländer

Fördermittel für Selbstständige

Fernab einer Existenzgründung und StartUp-Unternehmen gibt es generell auch mehrere Fördermittel für Selbstständige. Diesbezüglich existiert zum Beispiel das Programm zur Förderung unternehmerischen Knowhows. Diese Förderung beläuft sich ab dem dritten Jahr nach Beginn der unternehmerischen Tätigkeit auf bis zu 3.000 Euro, allerdings mit einem Eigenanteil von 20 bis 50 Prozent.

Eine weitere Förderung für Selbstständige sind natürlich die zinsgünstigen Förderdarlehen der KfW-Bank. So kann zum Beispiel der ERP-Gründerkredit bis zu fünf Jahre nach der Existenzgründung noch in Anspruch genommen werden.

Ebenso wie für Selbstständige gibt es auch eine Reihe von Förderungen für Unternehmen. Dazu zählen beispielsweise Fördergelder für Beratungsleistungen, Fördermittel für Investitionsgüter, die Übernahme von Personalkosten oder auch Bürgschaften.

Fazit zu Fördermitteln in Deutschland

Deutschland zählt zu den Ländern mit dem größten Volumen an unterschiedlichen Fördermittel-Programmen weltweit. Der Großteil aller Förderprogramme richtet sich an Existenzgründer, Selbstständige und Unternehmen. Mehrere Suchprogramme ermöglichen es dir, dass du die für dich passende Förderung ermittelst.

Fördermittel selbst gibt es in ganz unterschiedlichen Varianten, zum Beispiel als zinsgünstige Darlehen, nicht rückzahlbare Zuschüsse oder in Form von Bürgschaften. Oftmals kannst du durchaus mehrere Förderprogramme in Anspruch nehmen, die sich miteinander kombinieren lassen.

 

Photo by Dan Dennis on Unsplash