Franchisenehmer werden und selbstständig sein

Neben der unabhängigen Selbstständigkeit im Rahmen einer eigenen Geschäftsidee ist es für zahlreiche Gründer eine sehr gute Option, Franchisenehmer zu werden. In diesem Fall bist du einerseits ebenfalls selbstständig, erhältst andererseits zusätzlich noch eine wertvolle Unterstützung vom Franchisegeber und darfst eine - oftmals sehr bekannte - Marke nutzen.

In unserem Beitrag erfährst du, worum es sich eigentlich bei einem Franchisenehmer handelt. Ferner erläutern wir, wie man Franchisenehmer wird und welche Gründe es gibt, dich in dieser Eigenschaft selbstständig zu machen. Darüber hinaus gehen wir darauf ein, wie du (gute) Konzepte im Franchising findest, worauf du bei der Wahl des Franchisegebers achten solltest und worin die Vor- und Nachteile von Franchisenehmern bestehen.

Definition Franchisenehmer: Was ist das?

Es handelt sich bei einem Franchisenehmer um einen Selbstständigen, der an einem Franchisesystem als Franchise-Partner teilnimmt. Du bist als Franchisenehmer demnach selbstständiger Unternehmer und darfst in dem Zusammenhang eine Marke sowie ein existierendes Konzept nutzen, welches der Franchisegeber jahrelang, teilweise schon Jahrzehnte in der Praxis ausführt.

In deiner Eigenschaft als Franchisenehmer bist du eigenverantwortlich und rechtlich selbstständig. Zudem erhältst du seitens des Franchisegebers eine umfangreiche Unterstützung und hast den großen Vorteil, dessen Geschäftskonzept und Markennamen nutzen zu können.

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Wie werde ich Franchisenehmer?

Wenn du ein Franchisenehmer werden möchtest, geht das mit dem Eintritt in die Selbstständigkeit einher. Mit der Unterschrift unter dem Franchise-Vertrag und deiner Eigenschaft als neuer Franchise-Partner gehst du somit als Gründer den Schritt in die Selbstständigkeit.

Interessant zu wissen: Öfter ist es bei Franchise-Systemen so, dass branchenfremde Franchise-Nehmer sogar bevorzugt werden. Du hast also beste Chancen, zukünftiger Franchise-Partner zu werden, wenn du keine Erfahrungen und Qualifikationen in der Branche besitzt, in der das Franchise-System beheimatet ist. Trotzdem sind Qualifikationen in der gleichen Branche andererseits natürlich keineswegs generell hinderlich.

Tipp
Generell ist es übrigens empfehlenswert, verschiedene – für dich interessante – Franchise-Systeme miteinander zu vergleichen. So bekommst du ein gutes Gefühl dafür, was am besten zu dir passt.

Ferner ist es ratsam, auf beim Franchise-System auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis zu achten. Sind die Einstiegsgebühren oder/und die laufenden Gebühren zum Beispiel relativ hoch, sollten demgegenüber auch besonders umfangreiche Leistungen seitens des Franchisegebers existieren.

Hast du dich für ein bestimmtes System entschieden, solltest du anschließend mit dem Franchisegeber Kontakt aufnehmen. Stimmen eure Vorstellungen und die Bedingungen überein, wird anschließend ein Franchisevertrag abgeschlossen. Ist das geschehen, kannst du deine eigene Geschäftsstelle eröffnen und wirst damit auch in der Praxis zum vollwertigen Franchise-Partner.

Chancen erkennen: Warum sollte ich Franchisenehmer werden?

Es gibt viele gute Gründe, warum zahlreiche Selbstständige im Zuge der Gründung Franchise-Nehmer werden und nicht vollständig auf eigene Faust handeln möchten. Indirekt ist das bereits einer der Hauptgründe, nämlich dass du als Franchisenehmer immer Unterstützung seitens des Franchisegebers hast.

Als Selbstständiger mit eigenem Business hingegen bist du komplett auf dich alleine gestellt und trägst demzufolge das vollumfängliche Risiko deiner Selbstständigkeit, oft ohne im Bedarfsfall Unterstützung und Hilfen zu erhalten.

Ein weiterer Vorteil eines Franchisenehmers ist, dass du ein existierendes Konzept und einen Markennamen nutzen darfst. Das ist definitiv ebenfalls einer der Hauptgründe, warum es sich in der Praxis lohnen kann, Franchisenehmer zu werden. Die existierende Geschäftsidee ist meistens an mehreren Standorten über Jahre erprobt. Das wiederum führt dazu, dass dein eigenes Gründungsrisiko deutlich reduziert wird.

Ein weiterer Anlass, Franchisenehmer zu werden ist, dass du dich auf deine eigenen Kompetenzen konzentrieren kannst. Viel „drumherum”, wie zum Beispiel Vermarktung oder auch Controlling, wird vom Franchisegeber übernommen. Darum musst du dich also nicht kümmern, was sehr viel Zeit, Aufwand und damit auch Kosten einspart.

Damit einher geht, dass der Franchisegeber einen Großteil des notwendigen Marketings übernimmt, was in der Regel auf einer bestimmten Strategie basiert. Diese kannst du ebenfalls nutzen, um vor Ort neue Kunden zu generieren.

Wie findet man Franchise-Systeme?

Im ersten Schritt solltest du dich über Franchise-Systeme informieren, falls du mit dem Gedanken spielst, zukünftig Franchisenehmer zu werden. Die Frage danach, wie du Franchise-Systeme findest, lässt sich relativ einfach beantworten. Manche Franchisegeber kennst du vermutlich bereits, wie zum Beispiel:

  • Burger King
  • McDonald’s
  • Fressnapf
  • U.v.m.
Neben den sehr bekannten Franchise-Unternehmen gibt es aber eine ganze Reihe weiterer Franchisegeber, die ebenfalls infrage kommen könnten. Hier macht es Sinn, dass du dich über spezielle Portale zum Thema Franchising erkundigst. Hier findest du mehr Franchising Beispiele.

Unter “Geschäftsideen” kannst du das hier auf unternehmer-gesucht.com tun. Eine weitere Möglichkeit ist es, das FranchisePORTAL aufzurufen. Auch dort werden zahlreiche Franchise-Systeme vorgestellt, sodass du eine sehr große Auswahl aus unterschiedlichsten Branchen hast. Auf diese Weise fällt es leichter, das für dich passende Franchise-System als zukünftiger Franchisenehmer zu finden.

Worauf sollte ich bei der Franchise-Systeme Auswahl achten?

Es gibt am Markt zahlreiche Franchise-Systeme, die vielleicht auch für dich infrage kommen. Demzufolge ist es sehr empfehlenswert, dass du dich mit den Franchisegebern näher auseinandersetzt, die der Branche zugehörig sind, in der du zukünftig vielleicht als Franchise-Nehmer tätig sein möchtest.

Doch welche Eigenschaften der Franchise-Systeme sind überhaupt wichtig, anhand derer du deine Wahl treffen kannst? Tatsächlich gibt es einige Merkmale, Konditionen und Gegebenheiten, die bei deiner Auswahl helfen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Transparenz des Franchisegebers
  • Standort(e)
  • Finanzierungsoptionen
  • Konditionen wie Franchisegebühren
  • Umfang der Unterstützung durch den Franchisegeber
  • Fort- und Weiterbildungen durch den Franchisegeber
  • Vertragsinhalte beim Franchise-System
  • Hilfe bei Marketing und Standortwahl
  • Umfang der Synergie-Effekte
  • Umfang der Preisnachlässe durch Einkauf bei Kooperationspartnern
All diese und weitere Merkmale können in der Summe dazu führen, dass du dich für den einen oder anderen Franchisegeber entscheidest. Daher ist es wichtig, dir zunächst einen Überblick über die wichtigsten Details zu unterschiedlichen Franchise-Systemen zu verschaffen, wobei wiederum spezielle Portale äußerst hilfreich sind.

Unter welchen Voraussetzungen kann ich Franchisenehmer werden?

Die wichtigste Voraussetzung aus deiner Sicht lautet, dass du dich selbstständig machen möchtest. Dabei weißt du zu schätzen, dass du einen starken Kooperationspartner mit dem Franchisegeber an der Hand hast und somit nicht auf dich alleine gestellt bist. Faires Teamplay ist ein Grundpfeiler im Franchising.

Darüber hinaus gilt es auch aus Sicht des Franchisegebers einige Voraussetzungen zu erfüllen, damit er dich als zukünftigen Franchise-Partner und somit als Franchisenehmer akzeptiert.

Um welche Voraussetzungen es sich dabei im Detail handelt, kann von Franchise- zu Franchisesystem sehr unterschiedlich sein. Allerdings gibt es durchaus einige Bedingungen, die du in der Form zumindest ähnlich bei den meisten Franchisegebern findest, wie zum Beispiel:

  • Berufserfahrung
  • Eigenkapital vorhanden
  • Eigenschaften wie Ehrgeiz und Motivation
  • Sozialkompetenzen
  • Unternehmerisches Denken
  • Kaufmännische Grundkenntnisse sind vorhanden
  • Ggf. Management- und Führungserfahrung
  • Ggf. Branchenkenntnisse
Diese Eigenschaften werden von zahlreichen Franchisegebern im Hinblick auf zukünftige Franchise-Partner gefordert. Dabei geht es zum einen um persönliche Eigenschaften, wie zum Beispiel Leidenschaft, Motivation und Teamfähigkeit.

Zum anderen werden allerdings auch oft berufliche Qualifikationen und Erfahrungen vorausgesetzt, insbesondere natürlich in der Branche, in der du zukünftig als Franchise-Nehmer tätig sein möchtest.

Worauf allerdings die Schwerpunkte liegen, ist von Franchisegeber zu Franchisegeber durchaus unterschiedlich. Oft hängt es auch von der Branche ab, ob zum Beispiel soziale Kompetenzen oder Managementerfahrungen wichtiger sind.

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Franchisenehmer werden: Vorteile und Nachteile im Überblick

Bevor du dich für ein bestimmtes Franchisesystem entscheidest, solltest du dir Gedanken darüber machen, ob für dich eine zukünftige berufliche Tätigkeit als Franchisenehmer die beste Option ist. Immerhin steht dir als Selbstständiger auf eigene Faust immer eine Alternative zur Verfügung. Daher ist es empfehlenswert, dass du dich zunächst über die Vor- und Nachteile der Franchisenehmer im Allgemeinen informierst.

Einen Hauptvorteil sehen die meisten Franchisenehmer darin, ein bereits bestehendes und oft ausgereiftes Franchise-Konzept zu übernehmen und damit faktisch sofort in den Markt eintreten zu können. Es gibt bereits eine oftmals über Jahre erprobte Geschäftsidee und im optimalen Fall ist die Marke vielen Verbrauchern bekannt.

Du profitierst als Franchisenehmer ebenfalls davon, dass der Franchisegeber für gewöhnlich eine ausgereifte Marketingstrategie hat und diese bereits seit Jahren in der Praxis umsetzt. Diese und weitere Vorteile als Franchise-Nehmer kannst du im Anschluss an die aufgeführten Nachteile in unserer Tabelle übersichtlich geordnet abrufen.

Häufig bist du als Franchisenehmer kreditwürdiger bei Banken oder Investoren, da du einem Franchise-System als starkem Partner angehörst. Bei Selbstständigen auf eigene Faust sind die Kreditgeber oft kritischer. Das gilt ebenfalls für mögliche Geschäftspartner, bei denen du zum Beispiel als Teil eines großen Systems eventuell von besonders günstigen Konditionen profitieren kannst.

Franchisenehmer und die Nachteile

Neben einigen Vorteilen gibt es ebenfalls mögliche Nachteile, die Franchisenehmer vor ihrer Entscheidung kennen sollten. Ein Nachteil kann darin bestehen, dass eine Einschränkung in der unternehmerischen Freiheit besteht, insbesondere natürlich im Vergleich zur selbstständigen Tätigkeit außerhalb eines Franchise-Systems.

Solche Einschränkungen betreffen zum Beispiel die Standortwahl nebst Gestaltung oder den Bereich des Marketings. Immerhin soll stets gewährleistet sein, dass die Corporate Identity und der Außenauftritt des Franchise-Systems in allen Geschäftsstellen möglichst identisch ist.

Ein weiterer Nachteil kann darin bestehen, dass der Franchisegeber dich bei Abnahmemengen oder auch Bezugsquellen der Waren und Produkte eingeschränkt, weil er zum Beispiel seit Jahren mit speziellen Lieferanten oder Großhändlern zusammenarbeitet. Hier kommt es allerdings jeweils auf das entsprechende Franchise-System an, wie umfangreich die Vorgaben in dieser Hinsicht sind.

Unserer folgenden Tabelle kannst du nun noch einmal übersichtlich geordnet die größten Vorteile und wichtigsten Nachteile entnehmen, die dich als Franchisenehmer vielleicht zukünftig erwarten werden:

Vorteile Nachteile
Rascher Markteintritt durch bestehendes Konzept
Einschränkung in unternehmerischer Freiheit
Praxiserprobte Geschäftsidee übernehmen
Vorgaben bei Abnahmemengen und Bezugsquellen
Deutlich reduziertes Gründungsrisiko
Fehler durch Franchisegeber kann sich negativ auswirken
Ausgereifte Marketingstrategie
Zahlung von Franchisegebühren
Oft Einkaufsvorteile (Rabatte)
Bessere Verhandlungsoption als Teil des Systems
Größere Chance auf Finanzierungen
Konzentration auf Kernkompetenzen möglich
Franchisegeber kümmert sich um viel „drumherum“
Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen iniziiert durch FG
Umfangreiche Unterstützung durch FG (Wissensvermittlung)

Franchisenehmer: Rechte, Pflichten, Kosten und Risiken

Franchise-Nehmer haben sowohl Rechte als auch Pflichten. Das Hauptrecht besteht darin, das Know-how und die Marke des Franchisegebers in Anspruch zu nehmen. Ferner ergeben sich auf Grundlage des Franchisevertrages weitere Rechte, zum Beispiel transparente Konditionen und eine gewisse Unterstützung durch den Franchisegeber.

Auf der anderen Seite haben Franchisenehmer ebenfalls mehrere Pflichten, die ebenso im Franchisevertrag festgehalten werden. Dazu gehört in erster Linie, sich an die Vorgaben des Franchisegebers zu halten. Das bedeutet zum Beispiel, die Waren und Produkte bei bestimmten Lieferanten zu bestellen, sich an Absatzmengen zu halten oder bei der Außendarstellung auf die Corporate Identity zu achten.

Darüber hinaus hat der Franchise-Nehmer ebenfalls die Pflicht, die vereinbarten Franchisegebühren an den Franchisegeber zu zahlen und nicht gegen dessen Interessen zu handeln.

Die anfallenden Kosten sind je nach Franchisesystem sehr individuell. Das beginnt bereits damit, dass zum Beispiel das Errichten und der Betrieb einer Geschäftsstelle Kosten verursacht. Hinzu kommen Gehälter, Materialausgaben und sonstige Kosten, die es innerhalb eines Betriebes immer gibt.

Bei den laufenden Risiken gibt es kaum nennenswerte Unterschiede zwischen einem Franchisenehmer und einem Selbstständigen, der sein Unternehmen auf eigene Faust und außerhalb eines Franchise-Systems leitet. Der Franchisenehmer trägt das volle unternehmerische Risiko, denn der Franchisegeber wird im Normalfall nicht bei Problemen mit der Liquidität oder einer eventuellen Insolvenz einspringen. Positiv ist allerdings, dass das Gründungsrisiko deutlich reduziert wird, weil du als Franchise-Nehmer ein erprobtes Geschäftskonzept und oft eine bereits bekannte Marke nutzen darfst.

Fazit zum Thema Franchisenehmer

Franchisenehmer zu werden, ist sicherlich für zahlreiche Personen eine gute Option, die gründen und sich somit selbständig machen möchten. Es gibt eine Reihe von Vorteilen, von denen Franchisenehmer profitieren. Dazu gehört zum Beispiel die Unterstützung durch den Franchisegeber, der leichtere Markteintritt und günstigere Konditionen bei Lieferanten oder anderen Geschäftspartnern.

Die Hauptnachteile sind für die meisten Franchisenehmer vor allem die Einschränkung der unternehmerischen Gestaltung und ebenfalls in gewissen Bereichen eine eingegrenzte Entscheidungsfreiheit. Du solltest dir daher anhand der Vor- und Nachteile darüber Gedanken machen, welche Seite überwiegt, falls du zukünftig Franchisenehmer statt unabhängiger Unternehmer außerhalb eines Franchise-Systems werden möchtest.

Hier kommt es definitiv auch auf die Ziele und die persönlichen Eigenschaften an, welches der zwei grundlegenden Systeme (Franchise oder Selbstständiger auf eigene Faust) für dich vorteilhafter ist. Manchmal hilft es übrigens, sich diesbezüglich mit Familie, Freunden und vielleicht aktuellen Arbeitskollegen auszutauschen.

 

Photo by Petr Sevcovic on Unsplash